Urlaub in den Schweizer Alpen wird immer exklusiver. Wie die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf eine Auswertung des Verbandes Hotellerie Suisse berichtet, hat sich die Anzahl der Hotels mit vier oder fünf Sternen in den vergangenen 15 Jahren von 253 auf 304 erhöht – immerhin eine Steigerung um 20 Prozent. Gleichzeitig ist die Anzahl der Hotelbetriebe in niedrigeren Kategorien von 2900 auf 2350 gefallen.
In der Schweiz stagniert die Zahl der der Hotelübernachtungen in den Alpengebieten seit Jahren: Über alle Kategorien hinweg liegen sie jährlich bei etwas über 17 Millionen Logiernächten. Der Luxusbereich hingegen konnte massiv zulegen. 2010 wurden 4,8 Millionen Übernachtungen in Vier- und Fünfsternhotels gezählt, 2023 waren es über 6,2 Millionen, so die NZZ.
Das liegt zum einen am gestiegenen Angebot an hochwertiger Hotellerie, zum anderen an der hohen Inflation im Ausland. So seien die Hotelkosten im weltweiten Vergleich zu anderen Ski-Destinationen überraschend gering, wenn man sich auf die Vier- und Fünf-Sterne-Häuser bezieht. Das führt auch zu einer enormen Zunahme an internationalen Gästen aus Asien oder Nordamerika, die sich in Zermatt, St. Moritz, Verbier, Gstaad oder Grindelwald gerne in die besten Hotels am Platz einmieten und dabei oft günstiger wegkommen als in den Nobelskiorten wie Aspen, Whistler oder Vail.
Und der Otto-Normalskifahrer? Der wird sich in Zukunft damit abfinden müssen, das viele Skigebiete in der Schweiz und den Alpen sich weiter in Richtung Luxussegment orientieren. Weniger Gäste, die mehr Geld ausgeben (können). Die Masse wird weiter in Ferienwohnungen und günstigen Hotels unterkommen müssen oder am Ende ganz fernbleiben. Weil man sich einen Urlaub in den Bergen einfach nicht mehr leisten kann. Fakt ist: Für Familien mit Schulkindern ist es oft schon jetzt schwer leistbar, in den Ferien einen Skiurlaub zu unternehmen - sind doch Skitickets und Unterkunft zu diesen Zeiten, auch dank dynamischer Preissysteme, am teuersten.