Sportgastein, oder das Nassfeld, wie man den Talschluss des Gasteinertals früher nannte, besticht mit winterlichen Bedingungen, lange bevor die anderen Orte des Tals den ersten Schnee fallen sehen. Außerdem findet man hier immer noch herrliche Bedingungen vor, wenn der Frühling anderorts den Winter schon längst vertrieben hat. Das auf 1.600 Höhenmetern gelegene Sportgastein ist ein Paradies für Wintersportler. Skifahren, Freeriden, Langlaufen, Winterwandern – all das und noch so viel mehr kann man hier länger als überall sonst erleben und gleichzeitig das einzigartige Panorama der imposanten Gipfeln des Nationalparks Hohe Tauern genießen. Ein Erlebnis für alle Sinne.
Bernhard Gruber, Salzburgs bester Kombinierer und Gasteiner mit Herz und Seele, trainiert am liebsten bei sich zu Hause. Hier findet er nicht nur vier Langlaufdestinationen vor, an denen er die vielen unterschiedlichen Wettkampfbedingungen simulieren und so besser trainieren kann. In seinem Tal fühlt er sich auch einfach am wohlsten. Eines dieser Terrains ist Sportgastein, über das der Ausnahmeathlet in den höchsten Tönen schwärmt: „Hier in Sportgastein geht mir so richtig mein Sportlerherz auf. Hier könnte ich laufen, laufen und laufen. Dann kann es schon einmal passieren, dass ich die Zeit übersehe und aus einer Stunde 45 Minuten zweieinhalb Stunden werden.“ Andere Sportler sind dem Beispiel Grubers gefolgt und nutzen nun ebenfalls die besten Bedingungen in ‚Sporti‘. Durch die Höhenlage wird dem Körper mehr Sauerstoff zugeführt, was wiederum zu einem wesentlich besseren Trainingseffekt führt.
Die Nordische Kombination, bestehend aus den Sportarten Langlauf und Skiweitsprung, gilt als die Königsdisziplin des nordischen Wintersports: Bernhard Gruber hält sich seit neun Jahren an der Weltspitze und kann auf Platzierungen im Weltcup, bei der Weltmeisterschaft und Olympia-Gold verweisen. Alle, die sich auf die Spuren des Spitzenathleten in die Loipe begeben möchten, können es in Sportgastein auch gemächlich angehen. Besonders praktisch: Direkt an der Goldbergbahn befindet sich ein Skiverleih. So kann in letzter Minute entschieden werden, ob man sich lieber klassisch im Parallelstil in die Loipe begibt oder auf die sportliche Variante des Skatens umsteigt. Zum Auftanken finden sich entlang der Loipen urige Hütten für den Einkehrschwung.
Saalfelden kann man ohne Übertreibung als eine der Nordic-Sports-Hochburgen im SalzburgerLand bezeichnen. Die 150 Loipenkilometer messenden 18 Skating- und Klassik-Loipen sind immer optimal präpariert und sorgen dafür, dass sich hier jeder, egal welcher Könnerstufe, sofort zu Hause fühlt. Die Bedürfnisse von Profis werden ebenso abgedeckt wie die von Anfängern und ambitionierten Fortgeschrittenen. Zu den anspruchsvollsten Langlaufloipen für harte Trainingseinheiten zählt die WM-Loipe am Ritzensee. Die Rennloipe der Weltklasse geht auf die Junioren-WM 1988 und 1999 sowie diverse Weltcup-Rennen zurück. Heute trainieren hier Spitzenathleten wie Langläufer Bernhard Tritscher oder Biathlet Simon Eder, die für ihre Heimatvereine in Saalfelden starten. Die Profis kommen viel herum in der Welt, schätzen aber den hohen Standard in Saalfelden: Beste Präparierung, hohe Schneegarantie, Kunstschnee, wenn notwendig und Flutlicht, um auch die Abendstunden nutzen zu können – all das kommt auch Hobby-Langläufern zugute. Durch die Anschlussloipen in die Nachbarorte Maria Alm, Maishofen oder zur Biathlon-Weltcup-Metropole Hochfilzen im angrenzenden Tirol wird der Aktionsradius noch erweitert.
Der Biathlon wurde Simon Eder quasi in die Wiege gelegt. Denn auch sein Vater, Alfred Eder, kann auf eine erfolgreiche, 20-jährige Karriere in dieser Disziplin zurückblicken. Sechs Mal nahm er an den Winterspielen teil und gehört damit zu den weltweiten Rekordteilnehmern bei Olympia. Sein Stil war immer geprägt von großem Siegeswillen und Ehrgeiz. Eigenschaften, die offenbar nahtlos auf seinen Sohn übergegangen sind. „Sportler zu werden, war schon als Kind mein großer Traum. Beim Biathlon war mein Talent von Anfang an zu sehen. Ich denke, das spielte eine große Rolle,“ so Simon Eder über die frühesten Anfänge seiner Karriere.
Biathlon ist eine faszinierende Präzisionssportart, die in Saalfelden zahlreiche erfolgreiche Sportler hervorgebracht hat. Die Athleten katapultieren sich mit kräftigen Doppelstockschüben durch die Loipe, stoppen punktgenau an der Matte, setzen das Gewehr an, zielen und treffen ins Schwarze.
Doch nicht nur die Einheimischen finden in Saalfelden beste Bedingungen vor, um die nötigen Schritte für eine zukünftige Sportlerkarriere setzen zu können. In der Nordischen Schimittelschule Saalfelden werden schulische und sportliche Förderung bestmöglich kombiniert. So erhalten Talente aus den Bereichen Langlauf, Sprunglauf, Nordische Kombination und Biathlon eine fundierte schulische Basis und können ihren Sport trotzdem intensiv betreiben. Gemeinsam mit ihren Trainern und Lehrern, die oftmals selber aus dem Spitzensport kommen, bereiten sich die Schüler akribisch auf Wettkämpfe und Schularbeiten gleichermaßen vor. Einer der Trainer vor Ort ist Peter Herzog. Ebenfalls Absolvent der Schule, widmete er sich zuerst dem Biathlon. Jene Disziplin, die er heute an seine Schüler bestmöglich weiterzugeben versucht. In seiner eigenen sportlichen Karriere nahm er nach dem Wintersport den Umweg über den Triathlon, um schließlich beim Marathon anzugelangen. Heute gehört er in dieser Disziplin zur österreichischen Weltspitze und misst sich bei den großen Wettkämpfen mit der absoluten Weltspitze.
Im Biathlon ist man entweder ein Naturtalent oder man hat ganz schön zu beißen. Die Scheibe scheint nicht 50 Meter, sondern Kilometer weit weg entfernt, sie ist winzig klein und der Puls sorgt für wackelige Knie. Einfach gesagt: Ohne Techniktraining geht gar nichts. Biathlon-Schnupperkurse werden unter anderem in Obertauern, Lofer, Mariapfarr, Gastein und im Langlaufdorf Faistenau angeboten. In Filzmoos trainiert man sogar mit einem ehemaligen Profi: Der Salzburger Manfred Nagl startete für das Österreichische Langlauf-Nationalteam, war WM-Teilnehmer und ist heute Trainer des Polizei-Nationalkaders.
Skating-Kurse gibt es in fast allen Wintersportorten mit Loipen, unter anderem auch in Saalfelden. Hat man beim Skaten dann den Dreh heraus, wird der Schlittschuhschritt zum neuen Lieblingssport. Und wer zum ersten Mal ins Gleiten kommt, dem werden die Wintertage schnell zu kurz.