Langlauf-Training im Sommer

28.04.2023
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Dank Rollski und Cross Skates fit in die Wintersaison

"Ein guter Wintersportler wird im Sommer gemacht." Doch wie trainieren Langläufer und Biathleten ihre Skitechnik im Sommer, wenn von Schnee weit und breit nichts zu sehen ist?

Um auch im Sommer das Gefühl für die Bretter unter den Füßen nicht zu verlieren, gehören Einheiten mit so genannten Rollskiern oder mit Cross Skates genauso zum Trainingsplan der Wintersportler wie Kraft- oder Ausdauerübungen.

Rollskier © Milosnik Nartorolek, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Rollski – Technik und Ausrüstung

Rollskier wurden als Sommer-Trainingsgerät für den klassischen Skilanglauf entwickelt. Deshalb soll der Bewegungsablauf auf Rollskiern der Technik auf Langlaufskiern möglichst nahe kommen. So unterscheidet man beim Rollski fahren – wie beim Langlauf auch – die beiden grundlegenden Techniken Klassisch und Skating.


Rollskier bestehen aus einem langen Holm und zwei bis vier Rädern, die am vorderen und hinteren Ende des Rahmens befestigt sind. Der Achsenabstand zwischen den Rädern beträgt normalerweise zwischen 53 und 61 Zentimetern bei Rollskiern für die Skating-Technik und 70 Zentimetern für die klassische Technik.


Der normale Rollski eignet sich nur für die Fahrt auf glatten Flächen wie asphaltierten Straßen. Für die Benutzung auf unbefestigen Wegen gibt es spezielle Skiroller mit größeren, luftbereiften Rädern. Einige Modelle verfügen über Bremsen, die vor allem Anfängern das Bergabfahren erleichtern.


Neben den Rollskiern benötigt man – wie beim Langlauf – passende Schuhe und Stöcke. Diese können von der Winter-Ausrüstung benutzt werden. Bei den Stöcken müssen lediglich die herkömmlichen Spitzen gegen Spitzen aus gehärtetem Stahl ausgetauscht werden, da die sich auf dem Asphalt weniger schnell abnutzen.


Die Verwendung von Rollskiern als Sommertraining für den Langlauf ist für beide Langlaufarten – klassisch und skating – geeignet. Nachteilig ist bei der klassischen Technik jedoch, dass keine vorgespurten Loipen vorhanden sind und dadurch die Spur schwerer zu halten ist. Außerdem ist es beim Bergabfahren mit Rollskiern nicht möglich, im Pflug zu bremsen.

Ein Rennen auf Skirollern © Deutscher Skiverband, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Entwicklung der Sportart Rollski

Rollskier waren zunächst Trainingsgeräte für Langläufer, entwickelten sich dann aber schnell vom reinen Trainingssport zu einer Disziplin mit eigenen Wettkämpfen und Weltcups.


Der erste Rollski wurde 1924 in Berlin gebaut und war ein umgebauter Kinderroller. Größere Verbreitung erreichten die Skiroller in den 1970er Jahren, als es auch bald erste Rennen in dieser Disziplin gab. 1987 wurde der Europäische Rollskiverband gegründert, der im selben Jahr die ersten Europameisterschaften im Rollski austrug.


1992 fusionierte der Europäische Rollskiverband mit dem internationalen Skiverband FIS, der das Rollski-Fahren fortan als eigenständige Sparte betreibt. Die ersten Weltmeisterschaften im Rollski fanden im Jahr 2000 in Rotterdam und Bergschenhoek statt, seit 1994 wird außerdem ein eigener Rollski-Weltcup von Mai bis Oktober ausgetragen.

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Rollski als Massensport

Rollski fahren ist nicht nur etwas für Profis und Langläufer. Der Sport ist grundsätzlich für jeden geeignet, da er gelenkschonend ist und viele Muskelpartien und die Ausdauer trainiert. Beansprucht werden beim Rollski fahren unter anderem die Waden- und Oberschenkelmuskulatur, das Gesäß, die Muskeln im Bauch- und Rückenbereich und das gesamte Herz-Kreislauf-System.


Zum Schutz sollten sowohl Anfänger als auch Profis neben einem Helm Handschuhe und Ellenbogen- und Knieschützer tragen, die Hautabschürfungen bei Stürzen auf dem Asphalt verhindern. Wer in der Gruppe unterwegs ist, der sollte zusätzlich eine Brille tragen, um seine Augen vor den Stockspitzen der anderen Sportler zu schützen.

Skikes © S. Jähnichen, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Eine Alternative: Nordic Skating

Nordic Skating ist eine Mischung aus Rollski fahren und Inline skaten. Im Gegensatz zu den Rollskiern haben die Nordic Skates Luftreifen und sind stets mit Bremsen ausgestattet. Dadurch kann man mit den Nordic Skates auch auf unebenem, nicht befestigten Wegen fahren und durch die Bremsen ist eine höhere Sicherheit – vor allem bei Anfängern und beim Bergabfahren – gegeben.


Ein weiterer Vorteil der Nordic Skates ist, dass viele Modelle mit normalen Sportschuhen benutzt werden, die man einfach auf dem Rahmen festschnallt. So kann man die Skates unterwegs auch abschnallen und zu Fuß weitergehen, ohne einen Schuhwechsel vornehmen zu müssen.


Vom Design erinnern die Nordic Skates eher an Inline Skates als an Langlaufski, da sie keinen langen Holm haben. Im Gegensatz zu Inlinern sind die Räder bei den Nordic Skates jedoch meist nicht unter dem Schuh, sondern am vorderen und hinteren Ende des Rahmens befestigt. Dadurch steht man nicht so hoch über der Straße und kommt dem Langlauf-Feeling näher als auf Inline Skates. Außerdem kommen beim Nordic Skating ebenfalls Stöcke zum Einsatz.


Die Nordic Skates sind vor allem für die Skating Technik geeignet, es gibt aber auch spezielle Modelle für die klassische Technik.

Am Schießstand beim City Biathlon in Wiesbaden © n plus sport / Norbert Wilhelmi

Den Profis zusehen: City Biathlon

Rollskier ermöglichen nicht nur das Langlauf-Training im Sommer, sondern auch Wettkämpfe der Sportler fernab der Wintersportorte. So trifft sich beispielsweise die Biathlon-Elite jedes Jahr im August beim City Biathlon in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Statt mit Langlaufskiern geht es hier mit Rollskiern auf die Piste, während wie beim normalen Wettkampf mit Kleinkalibergewehren geschossen wird.


Der City Biathlon ist so nicht nur für die Zuschauer eine einmalige Chance, die weltbesten Biathleten einmal nahe der Heimat und in kurzen Hosen zu erleben. Auch für die Profis bringt die Veranstaltung neben viel Spaß auch eine erste Einschätzung des aktuellen Trainingsstands.

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