Nach erfolgreichem Saisonstart Mitte September wurde der wichtige Skiweg unterhalb der Wildspitzbahn behördlich gesperrt. Erst Ende Februar wurde die Sperrung wieder aufgehoben.
Beim Blick auf den interaktiven Pistenplan des Pitztaler Gletschers wunderte sich in der jüngeren Vergangenheit so mancher Wintersportler: Die besonders wegen ihrer Länge und ihrer Schneesicherheit beliebten Pisten 26, 27, 28 und 29 unterhalb der Wildspitzbahn waren nicht geöffnet, obwohl die Schneelage im Skigebiet eine Benutzung der Pisten zulassen würde.
Der Grund hierfür war die Sperrung des 350 m langen Skiwegs, der von der Bergstation der Wildspitzbahn auf 3.440 Metern zu den genannten Pisten führt. Ein behördlicher Beschluss untersagte die Benutzung auf Grund von nicht genehmigten baulichen Maßnahmen.
Die Pitztaler Gletscherbahn hatte Beschwerde gegen die Schließung des Skiwegs durch die Bezirksbehörde Imst eingereicht. Das Landesverwaltungsgericht entschied zunächst Ende November, dass die Sperrung rechtskräftig sei und bestätigte somit das Urteil aus Imst als bewilligungspflichtigen Eingriff. Das Verbot bestand für den gesamten Skiweg, eine eingeschränkte Nutzung wurde ebenfalls abgewiesen.
Im Februar wurden die naturschutzrechtlichen Genehmigungen neu verhandelt und alle Beteiligen bemühten sich um eine schnelle Lösung. Durch eine Einigung der Verantwortlichen wurde der Skiweg für den Skibetrieb wieder freigegeben. Nach der Skisaison müssen einige Sicherungsmaßnahmen am Skiweg zurückgebaut werden. Außerdem werden weitere kleinere Ausgleichsmaßnahmen im Skigebiet durchgeführt.
Der Grund für die Baumaßnahmen am Skiweg ist der Gletscherrückgang seit dem Jahr 1980, wobei sich die Gletscherschmelze seit der Jahrtausendwende nochmals verstärkte. Drei der letzten vier Sommer waren überdurchschnittlich heiß und sorgten somit für eine starke Gletscherschmelze am Alpenhauptkamm. Eine Begleiterscheinung ist das Auftauen des Permafrostbodens, der mittlerweile bis zum Gipfel beobachtet werden kann. Das bedeutet, dass die Stabilität des Bodens sinkt und die Witterung dem Gelände rund um dem Skiweg zusetzt. Daher sind seit 35 Jahren regelmäßige jährliche Instandhaltungsmaßnahmen notwendig.
Die Baumaßnahmen waren also essentiell, um die Stabilität und die Breite des Skiwegs wiederherzustellen. Allerdings waren größere Veränderungen am Skiweg bereits im Juni von der Bezirksverwaltung Imst verboten worden. Für den rechtzeitigen Saisonstart am 15. September und die Gewährleistung der Sicherheit der Wintersportler, wurden Ende August nochmals kleinere Sicherungsarbeiten durchgeführt.